Bereifung für Oldtimer

Wer einen Oldtimer, egal aus welcher Epoche, sein Eigen nennt, der macht sich zunächst kaum Gedanken um die Bereifung. Schließlich fährt man das Schmuckstück weitaus weniger, als das Alltags-Auto. Insofern müssten die Reifen viel länger halten, denn schließlich werden sie bei geringen Kilometerleistungen mit dem Fahrzeug auch weniger abgenutzt, als es bei Reifen, die täglich über den Asphalt rollen, der Fall ist. Doch Vorsicht, das ist ein weit verbreiteter Fehlglaube.

Auch wenig genutzte Pneus verschleißen

Der Verschleiß eines Reifens erfolgt nicht ausschließlich durch den Abrieb, der durch den Straßenbelag entsteht, sondern auch, wenn das Fahrzeug lange Zeit steht. Ursache für den Verschleiß, ist dann die altersbedingte Aushärtung. Folgen dieser Aushärtung sind neben Rissen auch eine entstehende Sprödigkeit. Spröde Reifen sind ein Sicherheitsrisiko, da sich die Gefahr erhöht, dass sich die Lauffläche ablöst. Wenn nun noch weitere Faktoren wie große Hitze und womöglich zu niedriger Reifendruck hinzukommen, dann kann es zu einem Reifenausfall mit schlimmen Folgen für Fahrer und Gefährt kommen. Eine Sprödigkeit ist in der Regel oft nicht leicht erkennbar und so orientieren sich die meisten Fahrer an der Profiltiefe und nicht am Alter des Reifens. In Deutschland gibt es kein gesetzliches Höchstalter für Reifen, wohl aber eine Vorgabe für die Profiltiefe. So ist die gesetzliche Vorgabe für die Profiltiefe 1,6 Millimeter, darunter dürfen Reifen nicht mehr genutzt werden. Allerdings gibt es Studien, aus denen hervorgeht, dass das Ausfallrisiko eines Reifen nach sechs Jahren deutlich zunimmt. Bei langen Standzeiten sind auch Reifenschoner zu empfehlen, sie entlasten das Fahrwerk und schonen die Reifen Ihres Autos.

Woran erkenne ich das Alter meiner Reifen?

Das Alter des Reifens lässt sich an der DOT-Nummer erkennen. Diese ist auf der Seitenflanke eines jeden Reifens eingestanzt. DOT ist die Abkürzung für die amerikanische Verkehrsbehörde „Department Of Transportation“, die im Jahr 1980 eine Regelung einführte, die besagt, dass auf jedem Reifen das Herstellungsdatum zu sehen sein muss. Diese Regelung hat sich international durchgesetzt. Meist ist die DOT-Nummer achtstellig und setzt sich aus dem sogenannten zweistelligen Plantcode, der das Herstellungswerk identifiziert, dem zweistelligen Sizecode, der die Reifengröße beschreibt und dem vierstelligen Herstellungsdatum zusammen. Die letzten vier Stellen der DOT-Nummer beschreiben die Kalenderwoche und das jeweilige Herstellungsjahr. Wenn zum Beispiel auf dem Reifen 1720 steht, bedeutet dies, dass der Reifen in der 17. Woche des Jahres 2020, also im April, hergestellt wurde. Entsprechend der oben erwähnten Studien empfiehlt es sich also, Reifen, deren Herstellungsjahr älter als 2014 ist, aus Sicherheitsgründen zu ersetzen. Dies ist aber nur eine Empfehlung und keine Pflicht.

Woher bekomme ich neue Reifen für meinen Oldtimer?

Anders als bei aktuellen Fahrzeugtypen haben die meisten Reifenhändler spezielle Reifen für Oldtimerfahrzeuge nicht vorrätig. Aber dennoch gibt es in diesem Nischenmarkt ausreichend Hersteller, die spezielle Oldtimereifen in ihrer Produktpalette führen. Die großen Konzerne  wie Michelin, Dunlop, Vredestein und Co. haben das Potenzial des Marktes erkannt und führen entsprechende Reifen in ihrem Sortiment. Der Vorteil bei diesen Pneus ist, dass sie optisch den originalen Reifen entsprechen, aber vom Material und der Sicherheit auf dem aktuellen Stand der Technik sind. Mittlerweile haben auch asiatische Unternehmen wie Nankang den europäischen Reifenmarkt für Oldtimer für sich entdeckt. Neben den genannten Herstellern gibt es mit Cooper in den USA eine Reifenmanufaktur, die speziell für amerikanische Oldtimerfahrzeuge Bereifung im Programm hat. Besitzer von Fahrzeugen mit ungewöhnlichen Reifengrößen, wie sie zum Beispiel in den 1930er Jahren vorkamen, werden bei dem deutschen Unternehmen Reifenwerke Heidenau fündig. Sie stellen die Reifen in der diagonalen Bauweise her, die seinerzeit das Maß aller Dinge war.

Braucht ein Oldtimer Spezialreifen oder Winterreifen?

Tatsächlich gibt es auch für Oldtimer besondere Produktreihen von Reifen, die sich an unterschiedlichen Nutzungen der Fahrzeuge orientieren. Nahezu alle genannten Hersteller führen spezielle Reifen für Oldtimer mit sportlicher Ausrichtung in ihrem Sortiment. Schließlich ist es ein Unterschied, ob ich gemütliche Ausfahrten mit meinem Mercedes Benz W15 durchführe oder mit meinem Ferrari 250 GTO an Oldtimerrennen teilnehme. Diese, auf sportliches Fahren ausgelegten Pneus, weisen gute Fahreigenschaften speziell auch bei höheren Geschwindigkeiten auf. Wer im Winter sein Fahrzeug mit H-Kennzeichen bewegt, der sollte, auch wenn es keine Winterreifen-Pflicht in Deutschland gibt, seine Bereifung der Jahreszeit anpassen. Einerseits zur eigenen Sicherheit, andererseits aus versicherungstechnischen Gründen. Denn passiert ein Unfall und das Fahrzeug ist nicht entsprechend der Witterungslage bereift, dann kann sogar bei Nichtschuld, eine Teilschuld dem Fahrer ohne Winterreifen angelastet werden. Außerdem möchte man mit seinem wertvollen Fahrzeug auch bei schlechter Witterung, wie Eis und Schnee, gut und sicher durch den Verkehr kommen.

Oldtimer restaurieren

Egal wie gut man sein historisches Fahrzeug pflegt, irgendwann nagt der Zahn der Zeit daran und es bedarf kleinerer Ausbesserungen. Doch oftmals gibt es Gefährte die von ihren Besitzern nicht wertgeschätzt werden oder aber seit vielen Jahren abgemeldet vor sich hin rosten. Immer wieder hört man auch von sogenannten Scheunenfunden, manchmal gar von extrem seltenen Modellen, die dann restauriert werden müssen. In diesem Zusammenhang stellen sich dem Oldtimerfreund viele Fragen, besonders, wenn er zum ersten Mal vor der Aufgabe einer Restaurierung steht.

Wann ist eine Oldtimer-Restaurierung sinnvoll?

Ob der Aufwand und die Kosten für eine Restaurierung gerechtfertigt sind, muss natürlich jeder für sich selber entscheiden. Allerdings geht mit einer Restaurierung auch eine Wertsteigerung einher, sodass im Falle eines Verkaufs höhere Gewinne, als bei einem nicht restaurierten Fahrzeug erzielt werden. Doch auch wenn Ihr das Schmuckstück bei Veranstaltungen oder Vintage-Messen zeigt, wirkt es immer ansprechender, wenn es hochwertig restauriert ist und das Fahrzeug auch für die originalgetreue (Teil)-Restaurierung bewundert wird. Es gibt Puristen in der Szene, die bei einem nicht originalen Ersatzteil die Nase rümpfen. Insofern kann auch eine Teilrestauration eine sehr aufwändige Angelegenheit sein. Eins muss aber jedem Interessenten klar sein, eine gute Restaurierung benötigt Zeit. Schließlich ist es utopisch, dass ein Scheunenfund innerhalb weniger Monate wieder „wie neu“ auf der Straße unterwegs ist. Auch Teilrestaurierungen bedürfen Zeit, denn oftmals ist es schwierig, die passenden und vor allem originalen Ersatzteile zu besorgen. Neben dem Zeitaufwand schlagen die Kosten zu Buche, besonders, wenn Ihr es nicht selber macht oder mangels Fachkenntnissen machen könnt, wird eine Restaurierung ins Geld gehen. Es handelt sich bei Restaurierungsarbeiten immer um Handarbeit und es lässt sich nicht automatisieren. Aber jedem Oldtimerfreund dürfte es das wert sein.

Oldtimer selbst restaurieren oder vom Profi machen lassen?

Um einen Oldtimer selbst zu restaurieren, solltet Ihr über handwerkliche und mechanische Begabung verfügen. Außerdem benötigt Ihr sehr viel Fachwissen und das notwendige (Spezial)-Werkzeug. Wenn Ihr ein solches Projekt durchzieht, wächst natürlich die Bindung zum eigenen Fahrzeug und am Ende schaut Ihr voller Stolz auf Euer fahrendes Schmuckstück. Doch sollte sich jeder, der sich mit dem Gedanken trägt sein Fahrzeug in Eigenarbeit zu restaurieren, fragen, ob er sich nicht womöglich selbst überschätzt. Baut Ihr die falschen Teile ein oder werden sie nicht den Vorschriften entsprechend eingebaut, so kann die Betriebserlaubnis erlöschen oder die Fahrsicherheit beeinträchtigt sein. Ist ein Auto zu lange Zeit abgemeldet, wird es oftmals als Außerbetriebsetzung gesehen und lässt sich womöglich nicht mehr zulassen. Auch muss man sich vor Augen führen, dass man ein altes Fahrzeug nicht einfach abgemeldet auf seinem Grundstück stehen lassen darf, da das gegebenenfalls gegen das Abfallgesetz verstößt. Es wurden schon Fahrzeugbesitzer unter Androhung von Bußgeldern vom Ordnungsamt aufgefordert das alte Autowrack zu entsorgen. Um solche Schwierigkeiten von vornherein auszuschließen, empfiehlt es sich einen professionellen Restaurator zu beauftragen. Oftmals gibt es für spezielle Modelle Fachleute, die sich in diesem Bereich sehr gut auskennen. Hinzu kommt bei einem Experten, dass dieser die entstehenden Kosten in der Regel recht genau im Vorfeld kalkulieren kann. Auch die besseren Bezugsmöglichkeiten von Ersatzteilen oder gar originalen Lackfarben sprechen für den Profi.

Passende Ersatzteile finden

Solltet Ihr doch entscheiden in Eigenarbeit das Fahrzeug zu restaurieren, dann steht Ihr womöglich vor dem nächsten Problem: Ersatzteilbeschaffung. Egal, ob man ein Vorkriegsfahrzeug wie einen Lagonda, ein Fahrzeug aus den 1950 Jahren wie einen Mercedes 220 oder einen Youngtimer wie einen Porsche 944 fährt, die Ersatzteilbeschaffung wird sich oft als schwierig erweisen. Beim Lagonda, weil es ihn nur noch sehr selten gibt und Ersatzteile entsprechend rar sind, beim Porsche 944, weil dieses Fahrzeug zwar relativ jung ist, er aber eben zu seiner Zeit entsprechend nie als potenzieller zukünftiger Oldtimer gesehen wurde. Neben der Möglichkeit auf Oldtimermessen oder -märkten Ersatzteile zu beziehen, gibt es zu vielen Fahrzeugtypen spezialisierte Ersatzteilhändler, die oftmals über direkte Kontakte zum Hersteller verfügen. Ersatzteile für Oldtimer lassen sich auch häufig auf speziellen online Auto Ersatzteil Plattformen finden. Eine weitere Möglichkeit an passende Teile zu kommen ist es bei Schrottplätzen anzufragen.

Zusammenfassend sei gesagt, dass die Restauration eines Oldtimers immer mit unterschiedlichen Faktoren einhergeht und so jeder unter Abwägung dieser Punkte für sich selbst entscheiden muss, ob er in Eigenarbeit sein Fahrzeug restauriert oder es dem Profi überlassen möchte.

Gutachten für Oldtimer

Wer sich einen Oldtimer zulegen oder sein Schmuckstück verkaufen möchte, der sollte wissen, welchen objektiven Wert das Fahrzeug hat, um zu verhindern zu viel zu bezahlen oder zu wenig zu bekommen. Aber auch im Schadensfall ist es wichtig ein Wertgutachten zu besitzen, um von der Versicherung korrekt entschädigt zu werden. Diese Wertermittlung übernehmen Spezialisten für Sie. Dabei handelt es sich um Kfz-Sachverständige, die entweder für eine Organisation wie TÜV oder DEKRA tätig sind oder ihre Dienstleistung als freier Gutachter anbieten.

Was wird für die Begutachtung benötigt?

Begutachtungen können je nach ihrer Anforderung unterschiedlich vonstattengehen. So können Wertgutachten für den Wiederherstellungs- oder den Wiederbeschaffungswert,  ebenso wie für den Marktwert erstellt werden. Sollten Sie ein sehr seltenes Fahrzeug besitzen, dann erhöht sich der Aufwand. Der Sachverständige sollte über alle relevanten Informationen zu dem Fahrzeug verfügen. Auch benötigt er von Ihnen den Fahrzeugschein und den Fahrzeugbrief sowie alle vorhandenen Nachweise über Reparaturen und Instandsetzungen. Wurde das Fahrzeug aufwändig restauriert, so ist eine Fotodokumentation dieses Vorganges hilfreich für die Arbeit des Gutachters.

Wie geht eine Begutachtung vor sich?

Der Sachverständige prüft zunächst, ob das Fahrzeug dem aus den Fahrzeugpapieren entspricht. Dafür gleicht er die Fahrgestellnummer und die Motornummer ab und kann so sehen, ob es sich um den originalen Motor oder einen Austauschmotor handelt. Auch weitere austauschbare für den betrieb relevante Fahrzeugteile wie das Getriebe werden geprüft.

Als Nächstes folgt eine Sichtprüfung auf Beschädigungen. Dabei protokolliert der Gutachter jeden Kratzer, alle Dellen, jegliche Lackabplatzungen und Rostbläschen. Darüber hinaus nimmt er eine Messung der Lackdicke vor, um zu ermitteln, wie oft das Fahrzeug lackiert wurde. Auch der Unterboden wird begutachtet, insofern ist es sinnvoll, wenn er nicht mit Unterbodenschutz bestrichen ist. So kann der Fachmann eventuell Reparaturen am Unterboden erkennen und bewerten.

Einen weiteren Teil der Begutachtung stellt die Überprüfung auf Dichtigkeit dar. Hierbei wird kontrolliert, ob die Fenster, Türen und Klappen dicht sind, ob die Spaltmaße stimmen und in welchem Zustand die Dichtungen sind. Im Innenraum schaut der Experte nach eventuellen Wasserrändern oder sonstigen Anzeichen dafür, dass Wasser in den Innenraum dringen könnte. Weiterhin werden Schläuche, Leitungen und Gummilager darauf überprüft, ob sie womöglich undicht oder porös sind.

Der letzte Schritt ist die Prüfung der Funktionsfähigkeit. Hierbei werden der Motor, die Bremsen, Lenkung, Getriebe, Fahrwerk, Reifen und Abgasanlage überprüft. Sollte das Fahrzeug nach 1968 gebaut worden sein, so findet auch eine Abgasuntersuchung statt. Selbstverständlich unterzieht der Gutachter das Fahrzeug einer Probefahrt, die im Aufschluss über das Start- und Fahrverhalten gibt und eventuelle Motor- und Getriebemängel erkennen lässt. Zuvor misst er den Wasser- und den Ölstand und gleicht diesen mit denen nach der Probefahrt ab.

Wie sieht das Gutachten aus?

Zunächst wird das Fahrzeug im Gutachten in allen Einzelheiten ausführlich beschrieben. Es finden der technische Zustand, eine detaillierte Zustandsbeschreibung aller technischen Bauteile sowie vorgenommene Reparaturen, Umbauten und Restaurierungen Einzug in den Bericht. Außerdem gehört ein Zertifikat zum Gutachten. In diesem Zertifikat ist eine Note von 1 bis 5 aufgeführt. Diese ergibt sich aus dem Gesamtzustand und orientiert sich an einem vorgegebenen Bewertungssystem aus fünf Klassen. Die Klassen reichen von Note 1 makelloser Zustand, Note 2 guter Zustand über Note 3 gebrauchter Zustand und Note 4 verbrauchter Zustand bis hin zu Note 5 restaurationsbedürftiger Zustand.  Sie sind ausführlich erläutert und ausschlaggebend für den Fahrzeugwert. Auch Originalzustand und Qualitätseinstufung der Ersatzteile geben Ausschlag für die Bewertung.

Warum einen freien Gutachter wählen?

Gerade wenn es darum geht, dass eine Versicherung für einen Schaden aufkommen soll oder der Wiederbeschaffungswert durch eine Versicherung ausgezahlt werden soll, bietet sich ein freier Gutachter an. Dieser ist in der Regel nur seinem Gewissen und den objektiven Vorgaben verpflichtet, nicht aber an die Weisungen und Wünsche eines Versicherungsunternehmens gebunden, auch wenn deren bestellte Gutachter eigentlich auch der Objektivität unterliegen. Oftmals bagatellisieren sie Schäden und errechnen die für die Versicherung günstigste aber für den Kunden nicht beste Reparatur. Erfahrungen zeigen, dass das Ergebnis durch versicherungseigenen Gutachtern rund 30 Prozent niedriger ausfällt, als das durch unabhängige und freie Gutachter.

Oldtimer und Job vereinen: Vom Hobby zum Beruf

Für viele Menschen ist der Besitz und die Pflege eines Oldtimers eine große Leidenschaft. Warum macht man diese Leidenschaft nicht zu seinem absoluten Lebensmittelpunkt? Dem Beruf. Wir zeigen, welche verschiedenen Optionen es gibt, sich beruflich mit Oldtimern auseinanderzusetzen.

Was ist ein Oldtimer?

Von Gesetzes wegen gelten Oldtimer als solche, wenn sie eine Altersgrenze von 30 Jahren überschritten haben. Der Begriff Oldtimer bezieht sich hierbei auf technische Geräte und Gebrauchsgüter, also Autos, Schiffe, Busse, Motorräder, Traktoren oder auch LKWs.

Welche Möglichkeiten gibt es, wenn ich Oldtimer und Beruf vereinen möchte?

Die erste Option ist beispielsweise, eine Werkstatt für Oldtimer zu eröffnen. Dort kann man vom klassischen Wartungsservice, über kleine Reparaturen bis hin zu kompletten Aufbereitungen alle Tüfteleien und Reparaturen vornehmen. Werkstätten für ältere Autos sind in der heutigen Zeit eher eine Seltenheit und begehrter denn je, denn das Schrauben am eigenen Oldtimer birgt ohne fundierte Erfahrung das ein oder andere Risiko.

Auch eine Aufrüstung könnte in den Aufgabenbereich einer Oldtimer-Werkstatt fallen. Zum einen könnte beispielsweise ein Sicherheitsgurt oder ein elektronischer Wegstreckenzähler nachgerüstet werden. Zum anderen könnte Klassiker auf Elektro Antrieb umgerüstet werden. Eine weitere Möglichkeit wäre das Nachrüsten eines LKWs oder Busses, sodass zukünftig ein Fahrerkarten auslesen durch Software möglich wäre.

Eine weitere Option, um das Hobby Oldtimer zum Beruf zu machen ist sich mit dem Handel von Oldtimern oder Oldtimer Zubehör- und Ersatzeilen zu beschäftigen. Diese sind in ganz Europa ständig gefragt und viele Oldtimer-Fans suchen nach neuen Modellen für ihre Sammlung. Viele Sammler beschäftigen auch einen Händler mit der Suche nach Modellen. Ebenso gibt es die Chance in einen Lobbyverband zu gehen und dort Lobbyarbeit für den Fachbereich der historischen Fahrzeuge zu tätigen.

Der Blick über den Tellerrand: Weniger naheliegende Optionen

Je nach Fertigkeit kommen jedoch auch andere Berufe im Zusammenhang mit Oldtimern in Frage. Sollte man beispielsweise ein Faible für das Schreiben haben, so käme eine Arbeit als Journalist für Oldtimer-Zeitschriften in Betracht. Alternativ werden auch regelmäßig erfolgreiche Bücher zu dem Thema auf den Markt gebracht, sodass eine Arbeit als freiberuflicher Autor ebenso möglich wäre. Sollte man eher handwerklich orientiert sein, so wäre zum Beispiel eine Arbeit als Lackierer oder Mechatroniker mit einer Spezialisierung auf historische Fahrzeuge möglich. Bei einer Leidenschaft im naturwissenschaftlichen Bereich wäre wiederum eine Arbeit in der Herstellung von Lack möglich, denn dieser soll möglichst individuell zu dem zu restaurierenden oder lackierenden Fahrzeug passen.

Regelmäßig finden Oldtimer-Treffen oder sogar Rallyes statt. Diese müssen von jemandem organisiert werden. Eine gewisse Erfahrung im Rallye-Bereich, sowie im Eventmanagement ist hierbei natürlich von Vorteil. Zum Aufgabenfeld eines solchen Managers gehören beispielsweise das Planen der Strecke, das Rekrutieren von Sponsoren, das Einholen von Genehmigungen durch die zuständige Behörde und das Betreuen der Teams während der Treffen oder der Rallye.

Im Gesamten gibt es viele Optionen, um das Hobby Oldtimer zu seinem Beruf zu machen. Selbstverständlich braucht es hierbei, wie in allen anderen Tätigkeitsfeldern auch, ein gewisses Quäntchen Glück, doch mit gelebter Begeisterung und hohem Fachwissen kann man es recht schnell zu einem beruflich erfolgreichen Oldtimer-Fan schaffen. Nicht viele Menschen können von sich behaupten, dass ihr Beruf auch ihre Leidenschaft ist – doch man hat es selber in der Hand, was man mit seinem Leben anfängt.

Nützliche Tipps zum Oldtimer Saisonstart

Der Winter dauerte für Oldtimerfreunde, wie eigentlich jedes Jahr, wieder viel zu lange. Die meisten von euch lassen ihr Fahrzeug meist abgemeldet im Winterhalbjahr lieber in der Garage stehen, als es den schlechten Wetterbedingungen auszusetzen. Doch langsam wird es Zeit endlich wieder das Gaspedal durchzutreten. Auch die Saisonkennzeichen für das Jahr 2019 gelten bereits seit einigen Wochen. Das Wetter wird stetig besser und so steht eigentlich der ersten Ausfahrt nichts im Wege. Doch vor der ersten Fahrt steht der Check, ob das Fahrzeug optimal für die neue Saison vorbereitet ist, an. Nachfolgend ein paar Tipps worauf man zum Oldtimer Saisonstart achten sollte und auch einige Vorschläge für Zubehör und wo man die ideale Versicherung findet.

Nuetzliche Tipps zum Oldtimer Saisonstart

Was man an seinem Oldtimer zum Saisonstart überprüfen sollte

Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Allgemeinzustand des Fahrzeugs zu prüfen. Die einen bevorzugen es von innen nach außen, die anderen andersherum, letztlich ist aber notwendig, die wichtigsten Punkte zu prüfen. Für diejenigen die gerne selbst an ihrem Klassiker schrauben haben wir unserem Shop stilechte Retro-Mechaniker-Overalls, die durch ihr Design gleich das Gefühl eines Autoschraubers der 40er- und 50er Jahre erwecken.

Sichtkontrolle

Einiges lässt sich bei Oldtimern mit einfachen Sichtkontrollen ermitteln. So lässt sich der Zustand der Reifen relativ einfach feststellen, da man meist mit bloßem Auge sieht, ob der Reifendruck womöglich zu niedrig ist. Einem sogenannten Standplatten kann mit entsprechenden Reifenschonern im Vorfeld entgegengewirkt werden. Unbedingt auch das Ersatzrad prüfen, damit es im Fall der Fälle nicht zu Überraschungen kommt. Die Profiltiefe darf laut gesetzlicher Vorschrift nicht unter 1,6 mm liegen. Dieser Wert bezieht sich auf die volle Lauffläche des Reifens. Um einen optimalen Grip zu erzielen, sollte man bereits bei einer Profiltiefe von drei bis vier Millimetern die Reifen ersetzen. Auch sollte die Bereifung des Oldies nicht älter als acht Jahre sein, da sich im Laufe der Zeit die Eigenschaften des verwendeten Materials ändern, woraus ein verändertes Laufverhalten resultieren kann. Wenn das Rad ungleichmäßig abgefahren sein sollte, muss unbedingt die Achseneinstellung geprüft werden.

Ebenfalls mit einfachen Mitteln lassen sich die Gummidichtungen und die Beschaffenheit der Scheibenwischer prüfen. Profis pflegen die Gummidichtungen mit Glyzerin, so bleiben sie lange in einem guten Zustand. Wer schon einmal versucht hat Dichtungen für ein seltenes Fahrzeugmodell zu ersetzen, weiß, wie schwierig es sein kann, diese originalen Dichtungen nach zu bekommen. Cabriofahrer sollten übrigens auch großen Wert auf die Verdeckpflege legen und bei Klappverdecken die Funktion durch Öffnen und Schließen des Verdecks prüfen.

Batterie und Flüssigkeiten sichten

Wenn der optische Check zufriedenstellend verlaufen ist, dann geht es im Motorraum weiter. Eine große Schwachstelle bei Oldtimern ist die Batterie, die sich im Winter entladen kann. Es empfiehlt sich die Batterie auszubauen, auch um zu sehen, ob sich unter der Halterung Rost gebildet hat und sie an ein Ladegerät anschließen. Wenn es sich bei der Batterie nicht um eine wartungsfreie Batterie handelt, dann muss man meist destilliertes Wasser nachfüllen. Dies sollte man nur mit einer Schutzbrille und Arbeitshandschuhen durchführen, damit es nicht zu Verätzungen durch die Batteriesäure kommen kann.

Ist genug Öl auf dem Motor?

Ausreichend Öl ist sicherlich einer der wichtigsten Aspekte, bevor man mit dem Klassiker in die Saison startet,  um eine Langlebigkeit für sein fahrendes Schmuckstück zu erzielen. Es dürfte jedem klar sein, dass fehlende Schmierung schnell für einen Motorschaden sorgen kann und dies gilt nicht nur für Oldtimer. Doch nicht nur die ausreichende Menge des Öls ist wesentlich, sondern auch das Alter, da sich die Schmierfähigkeit verändert. Sinnvollerweise sollte man bei einer normalen Nutzung des Fahrzeuges alle zwei Jahre spätestens einen Ölwechsel vornehmen. Optimales Motoröl für klassische Fahrzeuge ist Rektol Oldtimeröl, da es auf der Basis der Originalspezifikationen hergestellt wird.

Ist die Bremsflüssigkeit des Oldtimers in Ordnung?

Weiterhin sollte man überprüfen, ob die Bremsflüssigkeit Wasser gezogen hat und womöglich zu viel Wasser darin ist. Das ist der Fall, wenn der Wasseranteil in der Bremsflüssigkeit mehr als 0,05 Prozent beträgt. Dies lässt sich durch das Durchtreten des Bremspedals recht einfach ermitteln. Wenn es schwammig reagiert oder gar keine Bremswirkung vorhanden zu sein scheint, ist es Zeit, die Bremsflüssigkeit zu wechseln. Ebenfalls sollte man, sofern vorhanden, die Kühlflüssigkeit und die Flüssigkeit der Servolenkung einer Prüfung unterziehen.

Nicht vergessen werden sollten bei der Prüfung vor Saisonstart die Zündkerzen und der Luftfilter. Nun steht der ersten Ausfahrt nichts mehr im Weg, es sei denn, man hat die Hauptuntersuchung übersehen. Ist diese noch aktuell, so bleibt eventuell noch eine günstigere und optimale Versicherung zu finden.

Spezielle Oldtimerversicherungen

Anders als bei üblichen KfZ-Versicherungen gelten hier andere Anforderungen. Nachfolgende Kriterien werden neben der Anerkennung des Oldtimerstatus, was in der Regel bei Fahrzeugen, die älter als 30 Jahre sind, der Fall ist, berücksichtigt. Wichtigster Punkt ist das Alter und der Erhaltungszustand des zu versichernden Wagens. Ebenfalls Berücksichtigung erfahren der aktuelle Marktwert und der Wiederherstellungswert. Sinnvoll kann es auch sein, ein Wertgutachten seines Wagens erstellen zu lassen, denn eine Mindestvoraussetzung um überhaupt die Oldtimer-Versicherung zu erlangen ist die Klasse 3 in einem fünfstufigen Bewertungssystem. Klasse 3 bedeutet, dass das Fahrzeug kleinere Mängel haben darf, aber voll fahrbereit sein muss und es keine zu beanstandenden Durchrostungen gibt. Ein kostenloser Vergleich für KfZ-Versicherungen zeigt einem welche Versicherung die günstigste ist und ob ein Wechsel sich lohnt.

In unserem nächsten Artikel widmen wir uns dann organisierten Ausfahrten und Rallyes und klären neben den Unterschieden, worauf man achten sollte.